Vermählung
von Curtis Sittenfeld / Broschiert erschienen im HarperCollins Verlag
/ Preis:
Inhalt:
Mrs.
Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß
schaffen, dass ihre fünf Töchter endlich den Richtigen finden?
Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley,
der attraktive Arzt, der noch vor kurzem als Bachelor in der
Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der großen Liebe
suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten
Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit
Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam
Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht
voneinander lassen zu können. Und dann wären da ja noch die drei
anderen hoffnungslosen Single-Töchter …
Meine
Meinung:
Jane
Austen wird neu erzählt, da war ich sofort neugierig und musste es
lesen. Erwartet hatte ich klar eine moderne Version von Stolz und
Vorurteil, was auch stimmt, aber es war schon so modern, dass es
aussah, als hätte man jeder heutige Klischee und Möglichkeiten ins
Buch packen müssen.
Die
Charaktere fand ich schon gut getroffen, einige konnten sich gut
behaupten und in der neuen Version ihren Weg finden. Doch waren die
Beziehungen zueinander sehr lau und seicht.
Das
ist für mich ein klares Manko zum Original, das sehr viel tiefer
geht. Liz und Jane, Liz und Darcy, Liz und Charlotte.... mir fällt
gerade auf, dass ich hier immer Liz nenne... und klar als
''Hauptprotagonistin'' steht sie und ihre Welt im Mittelpunkt, doch
es fehlte sehr die Freundschaft, die Schwesternliebe und die
Romantik. Es war alles nicht so innig und herzlich, es war einfach
nicht genug.
Ich
gehe hier man auf Mrs. Bennet ein. Sie ist wahrlich ein Charakter,
über den man sich aufregen kann. Wo sie im Original noch sehr
voreingenommen ist, ist sie in dieser Version richtig rassistisch.
Dieses Verhalten fand ich nicht schön, sie ist verwöhnt, lebt nur
in ihrer Welt und will sich der Realität gar nicht stellen. Ihr Mann
ist da auch ein Kandidat, der nur sarkastisch alles weg lächelt.
Beiden gehört man ordentlich die Meinung gesagt. So was regt mich
auf.
Am
Anfang fand ich die Story noch originell und neu, zum Schluss mit
dieser unsäglichen Realityshow unglaublich lahm und seicht. Gelacht
habe ich nicht mehr und konnte dem Ganzen auch nichts mehr
abgewinnen. Das Verhalten der Charaktere war so weit weg vom Original, wie es nicht mehr ging. Jane und ihr Herzblatt hätten sich
sie auf eine solche Show einlassen sollen, wo sie doch eher
zurückhaltende Menschen sind.
Es
war ein Versuch, doch leider wurde ich enttäuscht. Es passte einfach
nicht.
Wer
nun doch eine Kombination von ''Stolz und Vorurteil'' und unsere
Neuzeit genießen möchte, sollte sich die BBC Mini-Serie ''Lost in
Austen'' ansehen. Das fand ich toll und originell.
Fazit:
Obwohl
das Buch viele Seiten hat und einen guten Start hinlegte, entwickelte
es sich zur seichten Realityshow.
3
Sterne